Die Hegeschau zeigt die Leistung der Jäger für die Natur.

In diesem Jahr legen der BJV und die Wildland-Stiftung besonderes Augenmerk auf die große Familie der Spechte. Auch bei der Hegeschau für den Bereich der Stadt Passau und des Altlandkreises Passau wurde diesem Naturschutzthema Rechnung getragen.Die Jäger vollbringen eine vorbildliche, ehrenamtliche Leistung für unsere heimischen Wildtiere und unsere heimatliche Natur, betonte stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger. Jagd war für die Jäger nie Selbstzweck – sie haben sich immer mit großem Engagement hervorgetan, wenn es darum ging, die Kulturlandschaft zu bewahren und ein Gleichgewicht zwischen den Belangen des Wildes und der Landnutzung zu schaffen, ergänzte er weiter.

Die Jägerinnen und Jäger leisten einen großartigen Beitrag für die Natur und damit für unsere Bayerische Heimat, sagte auch MdL Konrad Kobler. Eine Ausstellung, wie die Hegeschau sollten auch Nichtjäger besuchen, denn hier kommt zum Ausdruck, was von der Jägerschaft draußen in der Natur geleistet wird. Weiter ging der Landtagsabgeordnete auf das EGMR-Urteil ein, wonach unter bestimmten Voraussetzungen Grundstücksflächen von der Bejagung ausgenommen werden können. Hier hat der Europäische Gerichtshof für Menschen­rechte den Bogen deutlich überzogen, sagte er dazu. Denn es gehe nicht um die Einhaltung oder Wahrung von Menschenrechten, sondern es geht um Grund und Boden und um das Wild. Landwirtschaft, Forst und Jagd gehören zusammen, so Landwirt­schaftsdirektor Robert Schnellhammer.

Weiter ging er auf das Ergebnis des Vegetationsgutachtens und die Vermehrung beim Schwarzwild bzw. deren Bejagung ein.Wir haben im Landkreis zwischen den Jägern und Bauern ein hervorragendes Verhältnis, betonte BBV-Kreisobmann Ludwig Danner. Die Schwarzwild­problematik müssen Jäger, Bauern und Förster gemeinsam angehen, ergänzte er. Im Hinblick auf eine mögliche Seuchengefahr hätte dies für die Schweinebetriebe fatale Folgen.

Forstdirektor Ludwig Geier befasste sich in seinen Ausführungen mit dem Forstlichen Gutachten, welches im vergangenen Jahr durch die Revierweise Aussage zur Verjüngungssituation ergänzt wurde. Die Jägerschaft hat entsprechend reagiert und die Hegegemeinschaften für die die Empfehlung „Abschuss beibehalten“ ausgesprochen werden können, werden immer mehr, genauso wie die grünen Inseln. Die Naturverjüngung sei eine Daueraufgabe, so Geier. Freuen wir uns über das in 2012 ermittelte Ergebnis, aber lassen wir in unseren Bemühungen um die Entwicklung eines gesunden Mischwaldes nicht nach, appellierte er an die Jägerschaft.Aus verwaltungstechnischer Sicht erläuterte der Sachgebietsleiter am Landratsamt Walter Fürlinger die Abschussplanung für die Jahre 2013-2016.

Ebenfalls auf das Vegetationsgutachten ging Jagdberater Hans Parhofer ein. Wir sind auf einem guten Weg – der Weg ist aber nicht zu Ende, sagte er dazu. Weiter sprach er die zunehmenden Schwarzwildbestände an. Wir haben im Landkreis Passau im Jagdjahr 2012/2013 mit 168 Stück Wildschweinen eine Schwarzwildstrecke in noch nie erreichter Höhe. Die hohen Bestände bergen auch ein Krankheitsrisiko in sich. Weiter ging Parhofer auf den Verlauf des dritten Jahres im dreijährigen Abschussplan sowie die vereinsinterne Prämierung der vorgezeigten Gehörne ein. Kreisgruppenvorsitzender Ernst Gerauer befasste sich eingangs seiner Ausführungen ebenfalls mit dem EGMR-Urteil. Weiter bezog er Stellung zum Antrag auf Schonzeitaufhebung durch die Bayerischen Staatsforsten.